Danke sagen im Beruf

Warum ein DANKE auch beruflich einfach dazugehört...

Ein paar ehrliche Gedanken zum Start in das neue Jahr 2021… und über die Bedeutung in der Arbeitswelt dazu.

DANKE!

Ich finde ein DANKE zu sagen ist nämlich eine der wirkungsvollsten Kleinigkeiten, die wir unseren Mitmenschen sagen können! Damit meine ich nicht dieses generelle „Danke“, das zum Beispiel über Social Media oder pauschal in eine Runde hinein mitgeteilt wird (das wäre dann doch ein wenig zu einfach). Sondern ein ECHTES, DIREKTES DANKE. Mensch zu Mensch – face to face. Anlassbezogen und EHRLICH.

Gerade in den letzten Monaten – und ich bin mir sicher noch für einige Zeit – ist dieses bewusste "Danke sagen" nochmal wichtiger denn je geworden. Corona hat uns ins Home-Office geschickt und aufgrund des sogenannten „Social Distancing“ sehen wir kaum mehr Freunde, kommen beruflich und privat fast nur mehr virtuell zusammen, es gibt keinen Austausch und kein Gemeinsam-Sein bei einem „Kaffee-Plausch“ zwischendurch,… Dadurch erleben wir auch viel weniger unmittelbare, (non-)verbale Reaktion auf das was wir Tun oder Sagen. Was dann im Endeffekt auch bedeutet, dass wir viel weniger an Resonanz von außen bekommen. Die Resonanz, die wir doch so dringend brauchen um zu wissen „wie es so läuft“, wie es um unsere Beziehungsqualität mit unserem Umfeld steht, um uns zu definieren wer wir sind & wo wir hingehören oder um uns „als Ganzes und Teil eines Ganzen“ zu spüren, ….

Und das gilt nicht nur im Beruflichen – sondern ich finde auch privat. Und jetzt ganz besonders. Denn wir straucheln momentan wahrscheinlich alle ab und an in der aktuellen Situation von „alle und alles zuhause“ und „nicht wissen wie es die nächsten Wochen weitergeht“. Die Nerven sind dünner und vielleicht schießt auch du dich manchmal mehr als gewohnt (und mehr als notwendig) darauf ein, was nicht so läuft wie "es" sollte. Oder du fängst an mit dir zu hadern.

Ein kleines Wort mit großer Wirkung!

Mit diesem Danke meine ich an dieser Stelle auch nicht dieses „große“ Wort der Dankbarkeit das oft thematisiert wird (also die Dankbarkeit für mein Leben, dass es mir besser geht als anderen, dass wir gesund sind, dass …). Ja, auch das ist wichtig und berechtigt. 

Mir geht es heute aber auch - oder vielmehr vor allem – um das „vermeintlich kleine“ Danke, das doch sehr groß ist. Es geht darum, ein Danke zu sagen für Dinge, die wir so oft als selbstverständlich hinnehmen. Dinge, die aber gerade jetzt in dieser energieraubenden Zeit so wichtig wären wertgeschätzt zu werden.

Das Danke, wenn der/die Partner*in das Geschirr im Vorbeigehen mit in die Küche trägt.
Ein Danke an die Kinder, wenn die Wäsche und die Milch von alleine wieder an den richtigen Ort finden. 
Ein Danke an die Freundin, die sich an den Geburtstag erinnert und einem wissen lässt, dass sie an einen denkt – trotz ausbleibendem Geburtstagsumtrunk.
Ein Danke an die Nachbar*in die dich an den Termin der Hauptkehrung erinnert.
Ein Danke an die Postler*in die weiß dass du Kinder hast und deshalb in der Ferienzeit um 7 Uhr nicht Sturm läutet sondern dezent anklopft. Und so viel mehr.
Ein Danke an die Kolleg*in, die über Distanz bei der Technik vor dem Meeting hilft. 
Ein Danke für die Ehrlichkeit, dass das Home-Office nicht nur gute, sondern auch mühsame Seiten hat.
Ein Danke ...

Und es gilt auch für dich selber! Damit das Danke der anderen an dich seine volle Wirkung zeigen kann! Es zu hören zu hören und anzunehmen – und nicht zu überhören. Es geht darum, dass du dich auch daran freuen darfst (und dafür dankbar bist, dass du dieses Danke gerade bekommst :-)).

Beruflich ist Privat? Ist anders?

Unlängst ist mir dazu auch ein Artikel in der Zeitung „der Standard“ untergekommen, der sich genau mit dem Thema „Dankbarkeit“ und „Danke sagen“ in der Arbeitswelt auseinandersetzt (https://www.derstandard.at/story/2000122925394/warum-dankbarkeit-im-job-wichtig-ist?amplified=True). Die Autorin Selina Thaler schreibt dazu treffend:

„Dankbarkeit ist vielfältig. Und (…) ein Weg zum Glück. Damit ist in der Wissenschaft meist eine Haltung gemeint, das Positive im Leben zu sehen und wertzuschätzen – und zu erkennen, dass man nicht immer selbst dafür verantwortlich ist.“* „Wer dankbar ist, ist unter anderem gesünder, besser gelaunt, sinnerfüllter und zufriedener mit seinem Leben, zeigen unterschiedliche Studien.“* „Immerhin sind dankbare Menschen motivierter und resilienter. Sie können also mit Stress und Ausnahmesituationen besser umgehen. Und der Arbeitspsychologe Adam Grant hat gemeinsam mit der Verhaltenspsychologin Francesca Gino in einer Studie herausgefunden, dass ein Danke bei Mitarbeitenden zu mehr Selbstwert und Selbstwirksamkeit führt.“*

Also so wirklich groß ist der Unterschied mit der Sache des „Danke sagen“ zwischen Beruflichem und Privatem doch eigentlich gar nicht.

Und genau deshalb ist es auch mein festes Vorhaben, gerade heuer in diesem 2. Corona-Jahr bewusster und öfter auch wirklich DANKE zu sagen – beruflich UND privat. Und das dann natürlich so beizubehalten!

* Selina Thaler: "Warum Dankbarkeit im Job wichtig ist?", https://www.derstandard.at/story/2000122925394/warum-dankbarkeit-im-job-wichtig-ist?amplified=True